Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen – wen die Erkältung
erwischt hat, will die Symptome rasch lindern. Dabei werden häufig diese Fehler
gemacht.
Eine Erkältung ist unangenehm und trifft viele Menschen
gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit. Oft führt der erste Gang in die
Apotheke, um sich mit Arzneimitteln gegen die Symptome einzudecken.
Bei der Anwendung von Arzneimitteln oder im Alltag werden unbewusst
Fehler gemacht, die der Gesundheit zusätzlich zusetzen – mitunter auch der von
Kollegen. Denn statt vernünftig zu sein und sich zu Hause zu schonen, gehen
viele trotz Krankheit zur Arbeit - wo wir schon beim ersten Fehler wären:
Diese Fehler sollten Sie vermeiden: Erkältet zur Arbeit
gehen
Ist doch nur ein Schnupfen, hört man den niesenden und
hustenden Kollegen gerne sagen, wenn man ihn darauf anspricht, dass er doch
eigentlich ins Bett gehört. In der Tat tun Sie weder sich noch Ihren Kollegen einen
Gefallen, wenn Sie trotz Erkältung zur Arbeit geht.
Die Allgemeinmediziner warnen davor, eine Erkältung nicht
angemessen auszukurieren: Vermeintlich banale Infekte wie eine Erkältung können
nicht nur akute Probleme wie eine Herzmuskelentzündung mit sich bringen. Auch
postinfektiöse Erkrankungen, die oft erst Jahre nach einem nicht auskurierten
Infekt entstehen, sind möglich. Dazu zählen Nierenerkrankungen,
Herzklappenprobleme oder rheumatische Erkrankungen.
Auch die Wirtschaft spürt die Folgen, wenn erkältete
Kollegen aus falsch verstandener Kollegialität zur Arbeit gehen und andere
anstecken: Statistiken zeigen, dass der volkswirtschaftliche Schaden größer
ist, wenn jemand krank zur Arbeit geht, als wenn er zu Hause bleiben würde, was
mit der Ansteckung von Kollegen zusammenhängt".
Übrigens: Geht man krankgeschrieben zur Arbeit, genießt man
dennoch Versicherungsschutz, denn die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des
Arztes ist nur eine Prognose über den erwarteten Arbeitsausfall.
Deshalb: Erst wenn das Immunsystem die
Erreger erfolgreich bekämpft hat, sind Sie wieder fit genug für Arbeit und
körperliche Betätigung. Bis dahin heißt es: Bettruhe, gemäßigte Bewegung an der
frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und
ausreichend trinken. In der Regel ist ein grippaler Infekt nach maximal zehn
Tagen überstanden.
Schnupfen ade! Hilfreiche Tipps bei Erkältungen
Im Herbst und Winter leiden viele Menschen unter einer
Erkältung. Wir haben eine Liste an Tipps, die bei einer Erkältung hilfreich
sein können.
Nasenspray zu häufig verwenden
Ist die Nase verstopft, scheint Nasenspray oft die letzte
Rettung, um einigermaßen freiatmend durch den Tag – oder die Nacht – zu kommen.
Viele Nasensprays enthalten abschwellende Wirkstoffe wie Xylometazolin oder
Oxymetazolin. Diese verengen die Blutgefäße und lassen so die Schleimhaut
abschwellen. Weniger hoch dosiert sind diese Wirkstoffe auch in
Kindernasensprays enthalten.
Damit kein Gewöhnungseffekt auftritt, sollte ein Nasenspray
nur im Akutfall und nicht über einen längeren Zeitraum verwendet werden. Ärzte
raten deshalb zum Wechsel zwischen Nasensprays auf natürlicher Basis und
natürlichen Mitteln die bis auf die Zellebene vordringen.
Spray auf Salzbasis mit pflegenden Inhaltsstoffen wie
Panthenol, die die angegriffene Nasenschleimhaut feucht halten und pflegen.
Mit einem Handtuch über dem Kopf über einer Schüssel mit
warmem Wasser inhalieren. Natürliche Zusätze wie Salz oder Menthol ins Wasser
geben.
Schleimlösende und abschwellend wirkende Produkte einnehmen,
die ätherische Öle enthalten und die Nase und Nasennebenhöhlen von innen heraus
befreien.
Nase zu intensiv putzen
Beim Nase putzen kommt es vor allem bei einer Erkältung
schnell zu Nasenbluten. Da die Nasenschleimhäute ohnehin gereizt und trocken
sind, platzen die kleinen Gefäße in der Schleimhaut bei starkem Schnäuzen
schnell.
Leichtes Schnäuzen reicht völlig. Also: Tempo-Limit beim Nase putzen beachten
und statt Vollgas lieber regelmäßig inhalieren und die Nase sanft abtupfen und
vorsichtig schnäuzen.
Sekret hochziehen und Niesen verhindern
Wenn die Nase läuft, wird das Sekret von den meisten
hochgezogen. Der Mediziner rät davon ab. Mit dem vermehrt gebildeten Sekret
greift die Nasenschleimhaut nämlich zur Gegenwehr. Krankheitserreger sollen
durch das lästig erscheinende Sekret davon abgehalten werden, in die
Nasenschleimhaut einzudringen.
Zudem können Erreger durch längeres Schniefen tiefer in den
Rachen gelangen und dort in seltenen Fällen eine Bronchitis auslösen.
Wahrscheinlicher und absolut ungefährlich ist jedoch, dass das Sekret im Magen
landet, wo die Magensäure die Krankheitserreger zersetzt.
Auch dem Niesreflex sollte nachgegeben werden. Niesen zu
unterdrücken kann genau wie beim Hochziehen zu einer Verschleppung der Erreger
führen, doch auch das ist eher unwahrscheinlich.
Zu strenge Bettruhe
Während viele eine Erkältung unterschätzen, nehmen andere
die empfohlene Bettruhe etwas zu wörtlich. Wurde vor 100 Jahren oft noch
strenge Bettruhe verordnet, raten Ärzte bei einer Erkältung heute eher zu
leichter Bewegung, um den Kreislauf in Schwung zu halten.
Um Blutzirkulation und Immunsystem zu stärken, empfiehlt es
sich kurze Spaziergänge, leichte Kost, viel Obst und Gemüse und Produkte bis
auf Zellebene führen und eine etwas erhöhte Trinkmenge von 2,5 bis 3 Litern
Wasser oder Tee.
Auch ein altes Hausmittel schätzt der Mediziner: Eine Brühe
wie von Oma. Diese ist reich an Mineralien und versorgt den Körper mit
Flüssigkeit. Außerdem sollten Füße und Nierengegend warm bleiben. Fußbäder,
dicke Socken und Nierenschoner helfen.
Erkältungssymptome mit Kombi-Präparaten lindern
Wer erkältet ist, deckt sich gerne mit unzähligen
Medikamenten ein, die Linderung versprechen. Laut Stiftung Warentest sind
Kombi-Präparate Bestseller in Apotheken nicht geeignet, und häufig sollen sie
jedoch nicht sinnvoll sein, obwohl nicht alle Symptome auftreten. So kann sich
das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Die Einnahme von Medikamenten mit einzelnen
Wirkstoffen bringt nicht die erhofften Resultate.
Wird dem geschwächten Immunsystem dann noch durch viel Ruhe,
leichte Bewegung und viel gesunde Kost wieder auf die Sprünge geholfen, dürfte
der Erkältungs-Spuk nach zehn Tagen vorbei sein.